Blog


 

In meinem Blog finden Sie von mir verfasste Beiträge zu Krankheiten und Therapiemöglichkieten. Aber auch tierisch Wissenswertes ist hier zu finden. 


Hundemantel ja oder nein?
Viele sehen den Hundemantel als Verweichlichung des Hundes an. Als modischen Schnick Schnack. Aber ist das wirklich so? Aus tierphysiotherapeutischer Sicht können wir diese Frage ganz einfach beantworten. Ein Hundemantel muss nicht erst helfen, wenn das Tier schon friert. Ganz im Gegenteil! Ein Mantel hält die Muskulatur warm. Er hilft bei Rückenerkrankungen, Verspannungen und arthrotischen Erkrankungen und weiteren Gelenkerkrankungen wie z. B. Spondylosen. Ebenfalls kann der Mantel alten und kranken Hunden beim Spaziergang helfen warm zu bleiben. Auch Sporthunde sollten nach dem Training einen leichten Schutz tragen. Ich rate meinen Kunden grundsätzlich zu einem Mantel, wenn ihr Hund eine dieser Erkrankungen aufweist, oder der Hund kurzes Fell, keine Unterwolle oder den Drang nach Wärme hat. Hunde mit langem und sehr dicken Fell, wie z. B. Landseer brauchen diesen in der Regel nicht. Auch rate ich dazu im Winter nach der Physiotherapie meine Praxis mit einem Mantel zu verlassen. Wichtig ist, dass der Mantel gut sitzt und atmungsaktiv ist. Der Hund sollte sich darin gut bewegen können, auch wenn dieser ein Geschirr an hat. Ich empfehle gerne die Hundemäntel von Back on Track. Diese haben eine super Passform, lassen sich in problematischen Bereichen gut durch Gummizüge verstellen. Auch kann der Hund unter ihm wie gewohnt sein Geschirr anbehalten, da die Mäntel eingearbeitete Reißverschlüsse haben, um die Leine dort durchzuführen. Zudem sind sie wasserdicht. Das Material besteht aus Keramikgewebe. Die Keramikpartikel reflektieren die Körperwärme des Hundes als Infrarotwärme. Dieser Vorgang regt die Durchblutung an und wirkt entspannend auf Muskeln und Gelenke. Ein weiterer Vorteil dabei ist, dass die Hunde nicht vermehrt schwitzen. Die Mäntel gibt es mit verschiedenen Stärken des Innenfutters. Vom leichten Regenmantel bis hin zum dicken Wintermantel ist alles dabei. Fazit: Es sollte individuell entschieden werden, welcher Hund einen Mantel tragen sollte. Fakt ist jedoch, dass viel mehr Hunde einen aus tierphysiotherapeutischer Sicht tragen sollten.


Spondylosen

Um den Aufbau der Wirbelsäule zu verstehen schaue dir zunächst das Reel zur Wirbelsäule an. Spondylose ist eine degenerative Erkrankung der Wirbelsäule. Durch einen übermäßigen Verschleiß dieser wird eine Verknöcherung hervorgerufen. Es bilden sich Schnäbel an den Wirbelkörpern. Sogenannte „Spondylophyten“. Spondylose tritt meistens als Reparaturversuch der Wirbelsäule auf, wenn diese überlastet ist. Somit soll diese die Bandscheiben entlasten und der Wirbelsäule wieder mehr Stabilität verleihen. Der Verlauf ist individuell. Die Erkrankung beginnt überwiegend an den Schwachstellen, wodurch neue entstehen. Spondylosen können sich mit der Zeit vollständig verknöchern. Somit werden die verbundenen Wirbel versteift und das Tier verliert an Mobilität. Wir nennen dies „Bambuswirbelsäule“. Durch die Spondylophyten kann ein starker Schmerz entstehen, auch ein Druck auf die umliegenden Nerven ist häufig zu beobachten. Spondylose kann an der gesamten Wirbelsäule entstehen. Häufig betroffen von der Erkrankung sind Schäferhunde, Bulldoggen, Dackel… Auch das Alter und weitere Erkrankungen des Bewegungsapparates spielen hierbei eine Rolle. Spondylosen treten in Schüben auf, i.d.R. werden die Phasen von Entzündungsprozessen an den jeweiligen Stellen begleitet. Es entstehen starke Schmerzen. Häufige Symptome: Rückenschmerzen, Probleme beim Aufstehen und Hinlegen, steifer Rücken, Schleifen mit den Pfoten, Muskelabbau, neurologische Ausfälle, Lähmungen, Rüden können Beinchen beim Pinkeln nicht heben, Inkontinenz, Tier kann nicht mehr springen / Bewegungsunlust, warme Haut an den betroffenen Stellen - Behandlung durch Tierarzt: Schmerzmittel, Entzündungshemmer, Cortison, wenn Nerven eingeklemmt sind kann operiert werden - Behandlung durch die Physio: Schmerzreduzierung und Wiederherstellung der Beweglichkeit durch Muskelaufbau, passive Mobilisation aller anderen Gelenke, lösen von Verspannungen der überlasteten Strukturen in Form von Massagen, Elektrotherapie zur Nervenregeneration, Blutegel und Laser. Ball spielen, springen und Haken schlagen sollten vermieden werden.


Die Wirbelsäule



Sehnenverletzungen

Sehnenerkrankungen gehören vor allem bei den Sportpferden zu den häufigsten Lahmheitsursachen, ca. 14 % aller Bewegungseinschränkungen sind durch sie bedingt.

Die Sehnen der Gliedmaßen haben die Aufgabe, als Überträger der Muskelkraft in der Art eines Stahlseiles auf die in Hufnähe liegenden Bereiche einzuwirken.

 

Natürlich gibt es diese auch bei den Kleintieren. In diesem Blog möchte ich jedoch intensiv auf das Pferd eingehen.

 

Die Behandlung von Sehnenerkrankungen ist meist sehr langwierig und belastet nicht nur den Geldbeutel des Pferdebesitzers. Sie verlangt von ihm auch ein erhöhtes Maß an Geduld bei dem oft monatelangen Durchhalten eines Bewegungsprogrammes bei einem immer ungeduldiger werdenden Pferd.

Bis zum heutigen Tage existiert kein Wunder- oder Allheilmittel bei Sehnenerkrankungen des Pferdes. Es haben aber in der Zwischenzeit sehr wirkungsvolle, die Behandlungszeit verkürzende Therapiemethoden zum Teil veraltete und dem Pferd schmerzzufügende Behandlungsarten abgelöst.

 

Bild: durchlöcherte Sehne im Ultraschall


Was ist eine Sehne?

Sehnen stellen das Verbindungsstück zwischen Muskeln und Knochen dar. Sie gehen aus den Muskelfasern hervor und setzen an der Knochenhaut an. Eine Sehne kann sehr kurz oder auch sehr lang sein, breit oder schmal. Insbesondere am unteren Abschnitt des Pferdebeins gibt es einige sehr lange Sehnen, die anfällig für Verletzungen sind. Sie werden in Strecksehnen (Endsehnen der Zehenstreckermuskulatur) und Beugesehnen (Endsehnen der Zehenbeugermuskulatur) eingeteilt. Dabei bezieht sich Beugung oder Streckung immer auf die Bewegungsrichtung des Gelenks, das der betreffende Muskel hauptsächlich bewegt: Die Zehenbeuger beugen die Zehengelenke, die Zehenstrecker strecken die Zehengelenke. Am Hinterbein z.B. kann diese Begriffsbestimmung verwirrend sein: Ein Zusammenziehen der Zehenbeugermuskeln führt dazu, dass die Zehengelenke gebeugt werden, das Sprunggelenk wird aber gleichzeitig gestreckt.

 

 

Welche Hinweise für eine Sehnenerkrankung gibt es?

Beim Sehnenschaden tritt meistens eine Schwellung auf im Bereich zwischen dem Vorderfußwurzelgelenk und dem Fesselgelenk (auf der Beinhinterseite). In manchen Fällen ist die Schwellung erwärmt und das Pferd empfindet eine Berührung als unangenehm oder schmerzhaft. Manche Pferde lahmen bei einem Sehnenschaden, andere wiederum nicht. Entzünden sich die Sehnenscheiden, dann entstehen zusätzlich kleine Beulen (Sehnenscheidengallen), die mit Flüssigkeit gefüllt sind und auf eine Entzündung hindeuten. Im chronischen Stadium sind die Gallen nicht warm und reagieren auch nicht schmerzhaft, wenn sie berührt werden. Im akuten Fall sind sie sehr warm und berührungsempfindlich.

 

Welche Ursachen für eine Sehnenerkrankung gibt es?

Für die Entstehung der Sehnenerkrankungen des Pferd es stehen folgende Faktoren als prädisponierend im Vordergrund:

 

  • Mangelhaftes Training und Konditionsmängel

 (vermehrtes Training erhöht die Belastbarkeit des Sehnenapparates)

  • Muskelermüdung

 (unelastische Muskelfasern übertragen die einwirkende Kraft ungedämpft auf die Sehne)

  • Bodenbeschaffenheit

 (tiefer, unebener, rutschiger und harter Boden, je nach Dauer der Belastung)

  • Stellungsfehler

(zu lange und zu weiche Fesseln - zehenweite Stellung - rückbiegige Stellung)

  • Fehler beim Hufzubereiten und beim Hufbeschlag

(zu lange Zehen- Einschränkung des Hufmechanismus)

  • Ungleichmäßige Gewichtsbelastung

(plötzliche Wendungen)

  • Übergewicht
  • Aufzuchtfehler
  • Erbliche Disposition

(schwache Sehnen)

  • Zu früher Einsatz des Pferdes

 

Alle diese Faktoren können zu unterschiedlichen Ausmaßen von Sehnenerkrankungen führen.

Die Sehnenentzündungen der Pferde sind aber auch Berufskrankheiten. Man kann im Allgemeinen sagen, dass innerhalb der einzelnen "Berufszweige" der Pferde (Galopprennpferde, Traber, Military-, Spring-, Dressur- und Zugpferde) bestimmte Sehnen am häufigsten erkranken.

 

Wie wird eine Diagnose gestellt?

Neben einem gründlichen Abtasten des erkrankten Bereichs ist bei Sehnenerkrankungen die Ultraschalluntersuchung das Mittel der Wahl. Ultraschall lässt sich für das Pferd schmerzfrei durchführen und wird fast immer problemlos toleriert.

Mit Hilfe der Ultraschalluntersuchung lässt sich das Ausmaß der Sehnenschädigung genau feststellen. Auch nicht tastbare Sehnendefekte oder Schäden an den Sehnenscheiden können meist gut dargestellt werden. Durch wiederholte Untersuchungen kann der Heilungsverlauf kontrolliert werden.

Auch eine Beugeprobe wird durchgeführt.

In unklaren Fällen bieten einige Kliniken weiterführende Untersuchungen wie die Magnetresonanztomographie (MRT) an. Mit dieser Methode können auch Sehnenabschnitte untersucht werden, die mit Ultraschall nicht sichtbar gemacht werden können, wie z.B. die tiefe Beugesehne im Hufbereich. Andere Kliniken arbeiten mit der Szintigrafie.

 

Welche tierärztlichen Behandlungsformen gibt es?

Aufgrund der Art und Größe der Sehnenverletzung ist es wichtig, eine gezielte Behandlung einzuleiten und ein Rehabilitationsprogramm auf das jeweilige Pferd individuell abzustimmen.

 

Möglich sind:

  • Boxenruhe

 

  • Kälte- und Wärmetherapie (Kühlen ist wichtig innerhalb der ersten Minuten bis Stunden!)

 

  • Schritt-Bewegung auf hartem Boden (Zu lange Sehnenentlastungen können zu Sehnenverkürzungen führen, weshalb kontrollierte Bewegung notwendig ist!)

 

  • Entzündungshemmer

 

  • Percutinpaste (Tonerde)

 

  • Stützverbände

 

  • ACP-Eigenblut-Therapie (Hierbei wird dem Pferd Blut abgenommen, welches im Anschluss zentrifugiert wird. Die gewonnenen Plasmabestandteile werden dann in die Sehne injiziert.)

 

Einige Tierärzte arbeiten mit Hyaluronsäure, wobei diese Behandlungsmethode inzwischen umstritten ist.

Der Tierarzt rät anschließend zu einem speziellen Hufbeschlag um die Sehne zu entlasten. Mit Schmerzmitteln sollte vorsichtig gearbeitet werden, da durch die Schmerzausschaltung das Pferd ungebremst die verletzte Sehne belastet und es somit zu größeren Schäden kommen kann.

 

Das Sehnengewebe braucht sehr lange, bis es sich regeneriert hat. Die Behandlung sollte bis zur Genesung fortgeführt werden. Im günstigsten Fall dauert dies 1 Monat, im ungünstigsten Fall 12 Monate.

 

Bild: spezieller Hufbeschlag bei Sehnen- und Bänderproblemen (Half R&R Beschlag)


Was kann vorbeugend getan werden?

Das Pferd sollte grundsätzlich mindestens 20 Minuten im Schritt warm geritten werden, bevor man Gas gibt. Es sollte immer darauf geachtet werden, dass das Pferd sich zwischen den Trainingsphasen ausruhen kann, wenn es anfängt zu stolpern oder wenn es ermüdet. Ein überzogener Trainingsanspruch belastet das Pferd und ist nicht empfehlenswert. Auf der Weide sollten keine Gegenstände herumliegen, da die Verletzungsgefahr sich dadurch stark erhöht. Auch können Kaninchenlöcher gefährliche Fallen sein.

Es sollten unbedingt matschige Böden gemieden werden!

 

Was kann ich zusätzlich zur tierärztlichen Behandlung für Ihr Tier tun?

 

Auch ich als Tierphysiotherapeutin und Tierakupunkteurin kann helfen.

 

Mit Hilfe von bestimmten Übungen, können Schmerzen bei einer konservativen Behandlung genommen und somit die Wiederherstellung eines physiologischen Gangbildes erreicht werden.

Auch können durch stabilisierende Übungen Unsicherheiten und Gleichgewichtsstörungen sowie Koordinationsprobleme trainiert werden.

Durch Narbenmassagen kann eine verbesserte Wundheilung des Sehnengewebes erzielt werden.

Ebenso kann durch Massagen die Muskulatur angeregt und entspannt werden und durch passives Training die Aufrechterhaltung der Gelenke erzielt werden.

Mit Hilfe eines medizinischen Lasers kann die Produktion von neuem Gewebe angeregt werden.

Ebenfalls ist es mir möglich durch Setzen von Akupunkturnadeln an gezielten Punkten zu versuchen den Qi-Fluss wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Hierbei können auch „LifeWave-Pflaster“ unterstützen. Diese kommen aus den Staaten und werden an bestimmte Akupunkturpunkte gesetzt. Sie lindern Schmerzen, Entzündungen und können Wärme entziehen. Natürlich können diese Pflaster auch bei anderen Krankheiten eingesetzt werden. Zu beachten ist hierbei jedoch, dass diese Pflaster im Reitsport auf der Dopingliste stehen!!!

In einigen Fällen ist eine Blutegeltherapie anzuraten. Blutegel haben heilsame Substanzen in ihrem Speichel, die helfen können Entzündungen zu beseitigen und Schmerzen zu lindern.

Eine Unterstützung durch Homöopathie ist möglich.

Eine Lymphdrainage ist bei verstärkter Flüssigkeitsansammlung ratsam (es darf keine Entzündung vorhanden sein, da diese sonst im Körper verteilt wird).

Besonders schonend ist das Aquatraining, das sogenannte Wassertreten, bei Sehnenschäden.

In Anlehnung an die tierärztliche Therapie wird auch bei mir die Kälte- und Wärmetherapie durchgeführt.

Bild: Korrekturübung für eine verkürzte Sehne

Bild: Lymphdrainage

Bild: Aquatrainer (Danke Lina, dass du mir dein Pferd geliehen hast!)

Bild: LifeWave-Pflaster

 

 

 

Haben Sie Ihr Tier in diesem Krankheitsbild wiedererkannt?

 



Hüftgelenksdysplasie (HD)

Bei der Hüftgelenksdysplasie handelt es sich sicher um die bekannteste Gelenkentwicklungsstörung. Das Erkrankungsbild findet man bei allen Hunderassen. Jedoch kommt die Erkrankung auch bei Katzen und Pferden vor. Großwüchsige Hunde sind häufiger betroffen. Bei einer HD ist das Hüftgelenk nicht richtig entwickelt. Einfach gesagt: die zum Hüftgelenk gehörenden Knochen sind verschiedenster Weise verformt und passen nicht harmonisch zueinander.

 

Wie ist ein Hüftgelenk aufgebaut?

Das Hüftgelenk wird von der Hüftpfanne und dem Oberschenkelkopf gebildet. Der Oberschenkelkopf ist mit einem Band in der Mitte der Hüftpfanne befestigt. Kopf und Pfanne sind von einer Gelenkkapsel umschlossen. Außen sorgen Muskeln, Bänder und Sehnen für zusätzliche Stabilität.

 

Welche Hinweise auf HD gibt es?

Es gibt viele verschiedene Symptome. Die uns bekanntesten sind z. B. Schwierigkeiten beim Aufstehen und Hinlegen, Schmerzen durch zunehmende Bewegungseinschränkungen, ein instabiler Gang und ein Hüpfen bei einem schnelleren Gang.

Auch kann eine Berührungsempfindlichkeit bei einer HD entstehen.

Viele Tiere verlieren an Bewegungsfreude, welches durch die Versteifung der Gelenke und der daraus folgenden verminderten Lauffähigkeit unterstützt wird.

Oftmals bemerken wir, dass das Tier öfter stehen bleibt. Hunde und Katzen setzen sich häufiger hin. Bei einigen Tieren ist ein Knirschen und Knacken der Gelenke zu hören. Aber auch ein temporäres Entlasten des betroffenen Beines ist zu beobachten. In vielen Fällen lässt sich eine Verbesserung nach einer Einlaufphase nachweisen. Auch können Verdickungen der Gelenkkapseln auftreten. In schlimmen HD-Fällen ist oftmals eine dauerhafte Lahmheit erkennbar.

 

Welche Ursachen für HD gibt es?

Eine Hüftgelenksdysplasie ist multifunktionell bedingt.

Ursachen können u. a.:

 

  • genetische Komponenten (Rottweiler, Retriever und Deutsche Schäferhunde sind häufiger betroffen)
  • fehlerhafte Ernährung
  • Überbelastung des Bewegungsapparates begünstigen die Entstehung der Erkrankung

 

sein.

Diese Veranlagung taucht in einigen Zuchtlinien auf, sodass eine Weitervererbung stattfinden kann. Bei betroffenen Rassen gibt es in den Zuchtverbänden bereits Maßnahmen, um das Auftreten zu reduzieren.

Eine weitere Ursache sind bestimmte Bewegungsabläufe wie Treppensteigen oder Springen, die zu einer Überdehnung oder Stauchung der Gelenke bis hin zu Rissen im sensiblen Knorpelgewebe führen können. Je häufiger der Hund diesen Bewegungsabläufen ausgesetzt ist, desto schneller verschleißt die Hüfte. Bei jungen Hunden kann eine frühe Überlastung der Gelenke zu Schäden führen.

Auch die Ernährung kann Einfluss auf den Krankheitsverlauf nehmen. So tritt ein weiterer Risikofaktor im Welpenalter auf, wenn sich das Skelett unproportional zum Gewicht entwickelt. Dieser Fall tritt häufig beim herkömmlichen Standardfutter auf, da die Energieversorgung nicht auf den individuellen Bedarf abgestimmt wird. Der Welpe wächst zu schnell heran, Fehlentwicklungen des Skeletts sind die Folge. Welpen und Junghunde haben besondere Ansprüche an ihre Ernährung. So ist der Bedarf an Calcium und Phosphor in der Entwicklungsphase erhöht. Auch kommt es auf ein adäquates Calcium-Phosphor Verhältnis an. Bei einer Unterversorgung mit beiden Mineralien entstehen weiche und instabile Knochen. Bei kommerziellen Futterarten tritt häufig eine gegensätzliche Situation auf, sprich eine Mineralien-Überdosierung. Auch die Zugabe von calciumreichem Zusatzfutter in Form von Knochen oder speziellen Tabletten führt dazu, dass der Welpe mehr Calcium und Phosphor aufnimmt als er benötigt. So kommt es zu einer übermäßigen Einlagerung beider Mineralstoffe und infolgedessen zu spröden Knochen. Im Erwachsenen- und Senioralter können überschüssige Pfunde die Gelenke zusätzlich belasten.

 

Welche tierärztlichen Behandlungsformen gibt es?

Bei Hüftgelenksdysplasie-Patienten werden häufig medikamentöse Behandlungen mit schmerzstillenden Mitteln, also Analgetika und entzündungshemmenden Präparaten (Antiphlogistika) eingesetzt.

 

Auch sind operative Eingriffe möglich bzw. notwendig. Bei jungen Hunden wird in Einzelfällen eine dreifache Beckenosteotomie (TPO) durchgeführt. Dabei wird der Beckenknochen an drei Stellen isoliert und die Hüftgelenkspfanne (Acetabulum) über dem Oberschenkelknochen (Femurkopf) meist um 30 Grad gedreht, um eine bessere Überdachung des Kopfes zu erreichen. Die Gelenkfläche legt um das Drei- bis Vierfache zu und gibt dem Oberschenkelkopf dadurch mehr Halt im Gelenk. Als Indikation für diesen Eingriff gelten bestimmte anatomische Voraussetzungen wie zum Beispiel eine flache Beckenpfanne. Eine dreifache Beckenosteotomie kann die klinischen Anzeichen einer Hüftgelenksdysplasie wie Lahmheit unterbinden und zur Verringerung der Schmerzen führen. Die Besserung der Symptome kann jedoch nicht in jedem Fall garantiert werden. Nicht selten hat dieser Eingriff einen kurzfristigen Behandlungserfolg und kann zudem auf lange Sicht die Degeneration der Gelenke begünstigen. Außerdem ist die Komplikationsrate recht hoch.

 

Eine weitere operative Behandlungsmöglichkeit für Hunde über 20 kg ist die sogenannte Totalendoprothese (TEP). Dabei wird der Oberschenkelkopf entfernt und durch ein metallisches Implantat ersetzt. Diese Methode empfiehlt sich bei mittelgroßen und großen Hunden mittleren Alters. Bei den meisten Hunden lassen sich damit gute Ergebnisse erzielen. Nach einer Ruhephase von mindestens 6 Wochen ist der normale Gang ohne Anzeichen von Schmerzen im Idealfall wiederhergestellt. Die Symptome bessern sich und das Tier erlangt seine Aktivität und Lebensfreude zurück. Das Implantat hält in der Regel lebenslang. Bei beidseitiger HD ist oftmals nur ein einseitiger Eingriff notwendig. Jedoch ist diese chirurgische Therapiemethode mit hohen Kosten verbunden und erfordert eine sehr lange Schonungsphase.

 

In manchen Fällen ist eine Goldakupunktur sinnvoll. Jedoch führen nicht viele Tierärzte diese Therapieform durch.

 

Eine zusätzliche Behandlungsmöglichkeit erfolgt durch das Futter. Hierbei spielt die Zufuhr von Omga-6 Fettsäuren, Grünlippmuschelextrakten, Ingwer, Glucosamine  und Teufelskralle eine entscheidende Rolle.  Sie helfen den Gelenkknorpel zu schützen.

Für Hunde und Katzen gibt es von einigen Firmen, z. B. Hill’s, Royal Canin und Vet Concept , schon fertiges Futter, in welchem diese Stoffe enthalten sind. Jedoch ist dieses auch in fertiger Tablettenform, aber auch in flüssiger Form in Tierarztpraxen erhältlich.

 

Welche Präventionen sind möglich?

Damit sich die Hüftgelenksdysplasie nicht weiter vererbt, werden  von den Züchtern präventive Maßnahmen unternommen. So werden vorbelastete Hunde von der Zucht ausgeschlossen. Darüber hinaus werden Röntgenuntersuchungen bei Hunden ab einem Jahr meistens unter einer leichten Narkose durchgeführt, um die Beschaffenheit und die Lockerheit der Hüfte zu beurteilen.

Bei übergewichtigen Hunden ist eine Gewichtreduktion anzustreben.

Bei Fehlstellungen im Welpenalter, sollte schon frühzeitig mit der Physiotherapie

begonnen werden,  um diese so gut wie möglich auszugleichen.

 

Was kann ich zusätzlich zur tierärztlichen Behandlung für Ihr Tier tun?

 

Auch ich als Tierphysiotherapeutin und Tierakupunkteurin kann helfen.

 

Mit Hilfe von bestimmten Übungen, können Schmerzen bei einer konservativen Behandlung (wenn ein Tier z. B.  nicht operationsfähigfähig ist) oder nach einer OP genommen und somit die Wiederherstellung eines physiologischen Gangbildes erreicht werden.

Auch können durch stabilisierende Übungen Unsicherheiten und Gleichgewichtsstörungen sowie Koordinationsprobleme trainiert werden.

Durch Narbenmassagen (nach einer OP) kann eine verbesserte Wundheilung erzielt werden.

Ebenso kann durch Massagen die Muskulatur angeregt und entspannt werden und durch passives Training die Aufrechterhaltung der Gelenke erzielt werden.

Ebenfalls ist es mir möglich durch Setzen von Akupunkturnadeln an gezielten Punkten zu versuchen den Qi-Fluss wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

In einigen Fällen ist eine Blutegeltherapie anzuraten. Blutegel haben heilsame Substanzen in ihrem Speichel, die helfen können Entzündungen zu beseitigen und Schmerzen zu lindern.

Eine Unterstützung durch Homöopathie ist möglich.

 

 

 

 

Haben Sie Ihr Tier in diesem Krankheitsbild wiedererkannt?



Rückenschmerzen

 

Als Rückenschmerzen bezeichnet man Schmerzen der Muskeln, Nerven, Knochen oder anderen Strukturen im Bereich des Rückens bzw. der Wirbelsäule. In der medizinischen Fachsprache werden Rückenschmerzen als Dorsalgie bezeichnet.

 

Eine Lumbalgie bzw. Lumboischialgie bezeichnet speziell Schmerzen in der Lenden- oder Kreuzregion.

 

Welche Hinweise auf Rückenschmerzen gibt es?

 

Tiere mit Schmerzen in der Rückenpartie äußern dieses durch Berührungsempfindlichkeit am Rücken. Sie zucken bei Kontakt zusammen. Hunde und Katzen zeigen dieses jedoch auch durch beißen, schmatzen oder hecheln. Das Tier hat keine Freude an der Bewegung und sucht dann die warmen Plätze.

Pferde zeigen ihren Schmerz dann oft mit buckeln oder steigen.

 

 

Welche Ursachen für Rückenschmerzen gibt es?

 

Es gibt viele Ursachen für Rückenschmerzen. Bei Pferden ist es in den meisten Fällen der nicht passende Sattel, jedoch können auch Muskelverspannungen, Zerrungen und Ausstrahlung von Verletzten anderen Körperteilen (z. B. Fehlbelastungen durch HD) ein Grund für Rückenschmerzen sein. Auch nicht auszuschließen sind Blockaden an der Wirbelsäule, die starke Schmerzen auslösen können.

Jedoch können auch Übergewicht und rassespezifische Gründe Ursache für Rückenprobleme sein. Besonders Hunde mit einem langen Rücken leiden häufiger unter Rückenschmerzen als andere. Auch eine mangelnde Muskulatur kann zu einem Problem werden.

 

 

Welche tierärztlichen Behandlungsformen gibt es?

 

Nach einer eingehenden Untersuchung des Bewegungsapparates (Röntgen, Abtasten,…)  wird bei einfachen Rückenbeschwerden in der Regel mit einfachen Schmerzmitteln ausgeholfen. In einigen Fällen wird die verspannte Rückenmuskulatur auch zusätzlich „gequaddelt“. Dabei werden homöopathische Medikamente entlang der Wirbelsäule in bestimmten Abständen gespritzt. Wird auch nach einer medikamentösen Therapie keine Besserung zu erkennen sein, wird oftmals spätestens dann eine Physiotherapeutin hinzugezogen.

 

 

Was kann ich zusätzlich zur tierärztlichen Behandlung für Ihr Tier tun?

 

Auch ich als Tierphysiotherapeutin und Tierakupunkteurin kann helfen.

 

Mit Hilfe von bestimmten Griffen und Übungen, können Schmerzen genommen und somit die Wiederherstellung eines physiologischen Gangbildes erreicht werden.

Bei einfachen Verspannungen der Muskulatur reicht in der Regel die Massage, welche mit einer Wärmetherapie verbunden ist, aus. Auch kann eine Lasertherapie in diesem Fall hilfreich sein.

 

Liegt jedoch eine Blockade vor, wird diese von mir mit speziellen Griffen gelöst, wobei eine anschließende Massage wichtig ist, um die Muskulatur, die sich aufgrund der Blockade verspannt hat wieder zu lösen.

 

Ist die Muskulatur im Rückenbereich jedoch durch andere Probleme des Bewegungsapparates (z. B. HD, Kreuzbandrisse, etc.) verspannt, wird zunächst das „Hauptproblem“ behandelt, um dann die Rückenschmerzen lindern zu können.

Ebenfalls können durch Behandlung bestimmter Akupunkturpunkte Symptome gelindert werden.

Bei Pferden wird ebenfalls die Passgenauigkeit des Sattels überprüft und ggf. dem Besitzer den Rat gegeben diesen ändern zu lassen, bzw. sich einen anderen passenden Sattel zu suchen.

Bei fehlender Muskulatur wird durch gezielte Übungen die Muskulatur aufgebaut.

 

 

Haben Sie Ihr Tier in diesem Krankheitsbild wiedererkannt?

 




Die Patellaluxation (Verlagerung der Kniescheibe)

 

Eine Patellaluxation bedeutet übersetzt: Die Verlagerung der Kniescheibe nach innen (medial) oder nach außen (lateral) aus der Rinne am Oberschenkel (siehe Bild).

 

Die Verlagerung kann vorübergehend oder dauerhaft sein. Häufig ist sie mit einer Fehlstellung der betroffenen Gliedmaße verbunden.

Eine Patellaluxation kann sowohl angeboren sein als auch nach einer Verletzung auftreten. Sie ist eine der häufigsten Lahmheitsursachen bei kleinwüchsigen Hunderassen. Die Kniescheibe verrutscht dann meistens nach innen. Bei großen Hundrassen tritt häufiger eine Patellaluxation nach außen auf.

 

 

Wie ist das Knie aufgebaut?

 

Das Knie besteht aus dem unteren Teil des Oberschenkels, dem oberen Teil des Unterschenkels und der Kniescheibe. Am Oberschenkelende befinden sich zwei Rundungen. Diese liegen auf dem „Dach“ des Unterschenkels auf. Dieses Dach bildet eine schiefe Ebene durch ein Gefälle nach hinten. Durch diese Anatomie haben die Kugelenden des Oberschenkels die Tendenz nach hinten herunter zu rutschen.

Um dieses „nach hinten rutschen“ zu verhindern und eine Stabilität im Kniegelenk zu erreichen, besitzt das Knie zwei Bänder, die im Kniegelenk über Kreuz verlaufen. Die sogenannten „Kreuzbänder“. Es wird zwischen dem vorderen und hinteren Kreuzband unterschieden.

Das vordere Kreuzband ist für die Stabilität im Kniegelenk von besonderer Wichtigkeit.

Des Weiteren befinden sich zwischen Ober- und Unterschenkel zwei Scheiben aus elastischem Material. Diese wirken wie Stoßdämpfer und nennen sich Menisken. Ebenfalls haben sie die Aufgabe, die kugelförmigen Enden des Oberschenkels zu stabilisieren, indem sie wie zwei Bremsklötze an den Oberschenkelenden liegen.

 

Ein dritter Knochen, der an der Kniegelenkbildung beteiligt ist, ist die Kniescheibe (Patella). Die Kniescheibe verläuft in einer Rinne am unteren Ende des Oberschenkels und ist in eine Sehne eingebaut.

Knochen, die in Sehnen eingearbeitet sind, werden als Sesambeine bezeichnet.

 

Die Funktion eines Sesambeines ist, die von den Muskeln ausgehende Kraft über das Gelenk hinweg auf den anderen Knochen zu übertragen. Wir können uns die Kniescheibe also als eine „Umlenkrolle“ vorstellen. Die Kniescheibe überträgt die Kraft des vorderen Oberschenkelmuskels auf den Unterschenkel. Durch diese Kraft wird der Unterschenkel nach vorne bewegt.

 

 

Welche Hinweise auf eine Patellaluxation gibt es?

 

Es wird zwischen vier verschiedenen Graden unterschieden:

Grad I: Die Patella (Kniescheibe) lässt sich verschieben, meist jedoch ohne klinische Symptome.

Grad II: Die Patella verschiebt sich spontan und bleibt luxiert (verschoben) bis sie zurückverlagert wird bzw. sich durch Strecken des Kniegelenks durch den Hund alleine zurückverlagert. Hier ist oftmals eine kurzzeitige Lahmheit erkennbar.

Grad III: Die Patella bleibt in diesem Fall meistens verlagert, kann jedoch in ihre physiologische Stellung zurückverlagert werden. Meist rutscht sie dann aber sofort wieder zurück. Oftmals sind Fehlstellungen der Gliedmaße zu erkennen und zeigen eine wechselnde Lahmheit in Form von Hüpfen oder Laufen auf drei Beinen.

Grad IV: Die Kniescheibe ist hier ständig verlagert. Der Patient läuft mit eingeknicktem Bein, da sich das Knie nicht mehr durchstrecken lässt. Es können extreme Fehlstellungen zu sehen sein, jedoch ist es auch möglich, dass das Knie stark verdreht ist und somit ständig hochgehalten wird.

 

 

Welche Ursachen für eine Patellaluxation gibt es?

 

Eine Patellaluxation kann einerseits, wie beim Menschen, durch eine Beinverletzung oder einen Unfall ausgelöst werden. Häufiger sind es jedoch angeborene anatomische Besonderheiten bei kleinen Hunderassen, wie beispielsweise eine zu flache „Gleitrinne“ im Kniegelenk, aus der die Kniescheibe leicht herausrutschen kann.

 

 

Welche tierärztlichen Behandlungsmethoden gibt es?

 

Bei einer leichten und einmaligen Patellaluxation lässt sich die Kniescheibe in der Regel vom Tierarzt manuell wieder einrenken, zusätzlich beugt eine Stabilisierung des Gelenks einer erneuten Dislokation vor.

Tritt die Patellaluxation häufiger oder dauerhaft auf, sind oftmals bereits Veränderungen am umliegenden Gewebe oder in der Beinstellung zu erkennen, ist fast immer ein operativer Eingriff nötig, um die betroffene Kniescheibe wieder in ihre ursprüngliche Position zu bringen und zu fixieren.

 

In Ergänzung zu einer Operation wird oftmals eine unterstützende medikamentelle Therapie eingeleitet (Schmerzmittel, Entzündungshemmer).

Doch auch die Ernährung kann die Gelenke unterstützen und Symptome lindern. In einigen Fällen ist auch über eine Gewichtsreduktion nachzudenken.

Zur Linderung von arthrotischen Beschwerden als Folge einer Patellaluxation beim Tier werden dem Futter Glucosaminoglykane aus der Grünlippmuschel und Chondroitinsulfat zugegeben, welche dem Entzündungsgeschehen entgegenwirken und den Knorpel unterstützen. Diese sind in Tabletten-, Pallets- oder flüssiger Form erhältlich. Jedoch gibt es auch Futtersorten verschiedener Firmen in denen diese schon enthalten sind.

 

 

Was kann ich zusätzlich zur tierärztlichen Behandlung für Ihr Tier tun?

 

Auch ich als Tierphysiotherapeutin und Tierakupunkteurin kann helfen.

 

Mit Hilfe von bestimmten Übungen, können Schmerzen bei einer konservativen Behandlung (wenn ein Tier z. B.  nicht operationsfähigfähig ist) oder nach einer OP genommen und somit die Wiederherstellung eines physiologischen Gangbildes erreicht werden.

Auch können durch stabilisierende Übungen Unsicherheiten und Gleichgewichtsstörungen sowie Koordinationsprobleme trainiert werden.

Durch Narbenmassagen kann eine verbesserte Wundheilung erzielt werden.

Ebenso kann durch Massagen die Muskulatur angeregt und entspannt werden und durch passives Training die Aufrechterhaltung der Gelenke erzielt werden.

Ebenfalls ist es mir möglich durch Setzen von Akupunkturnadeln an gezielten Punkten zu versuchen den Qi-Fluss wieder ins Gleichgewicht zu bringen und Schmerzen zu lindern.

In einigen Fällen ist eine Blutegeltherapie anzuraten.

Eine Unterstützung durch Homöopathie ist möglich.

 

 

 

Haben Sie Ihr Tier in diesem Krankheitsbild wiedererkannt?

 



Aus gegebenen Anlass gibt es dieses Mal kein direktes physiotherapeutisches Thema in meinem Blog!

Heute möchte ich Ihnen die Viruserkrankung „EHV - 1“ etwas näher bringen.

Herpesvirusinfektion (EHV-1 - equines Herpesvirus 1)

 

Herpes beim Pferd ist eine Virusinfektion, bei der die Erreger als Tröpfcheninfektion über direkten Pferdekontakt, aber auch durch verunreinigte Gegenstände und Personen auf andere Pferde übertragen werden. Jedoch ist auch in einer bestimmten Zeitspanne die Übertragung durch die Luft möglich. Sie können bei hochtragenden Stuten Aborte auslösen, jedoch auch zu Atemwegserkrankungen und Nervensystemerkrankungen führen. Jedoch ist eine Ansteckung zwischen verschiedenen Tierarten und auf Menschen nicht möglich. Die Inkubationszeit (Zeit zwischen der Infizierung bis zum Ausbrechen der ersten Symptome) beträgt zwischen 1 und 21 Tagen. Jedoch gibt es auch Ausnahmen, wobei die Inkubationszeit über die angegebene hinaus geht.

 

 

Welche Hinweise auf EHV-1 gibt es?

 

In den meisten Fällen äußert sich das Virus über Fieber, Nasenausfluss, Husten, Mattigkeit, sowie über Bewegungsstörungen. Auch kann es zu Bläschenbildungen an Schleimhäuten kommen. Kommen neurologische Verlaufsformen dazu, zeigt das Pferd dieses durch Koordinationsstörungen (Ataxie). Harn- und Kotabsatzschwierigkeiten können zusätzlich auftreten. Die neurologischen Symptome können sich bis hin zum Festliegen verschlechtern.  

 

In der Regel stabilisiert sich der Zustand des Pferdes jedoch innerhalb von 24 - 48 Stunden.

 

 

Welche tierärztlichen Behandlungsformen gibt es?

 

Zur Diagnosefindung sollte der untersuchende Tierarzt Blut und einen Nasentupfer  zum Virusnachweis durch Anzucht entnehmen und an ein geeignetes Labor einsenden. Zusätzlich sollte der Titer bestimmt werden.

Liegt bei einer einzelnen Titerbestimmung der Titer mindestens bei 1:1024 ist eine akute EHV-Infektion sehr wahrscheinlich.

Sobald der Nachweis einer EHV-1-Infektion erbracht ist, müssen Quarantänemaßnahmen ergriffen werden, um eine weitere Ausbreitung der Erkrankung zu verhindern. Dazu ist eine Quarantäne aller Pferde des gesamten Stalls notwendig. Direkt mit den erkrankten Pferden in Kontakt stehende Pferde sollten streng überwacht werden.

 

Erkrankte Pferde können bis Wochen nach dem Abklingen klinischer Symptome Viruserreger ausscheiden.

 

 

Welche vorbeugenden Maßnahmen gibt es?

 

In Deutschland sind zurzeit verschiedene Impfstoffe erhältlich. Bislang gibt es jedoch keinen Impfstoff, der zuverlässigen Schutz vor der Infektion herbeiführt. Der Nutzen der Impfung besteht vielmehr darin, den Schweregrad der Erkrankung und die Menge an ausgeschiedenem Virus bei geimpften Pferden zu reduzieren, um die Ansteckungsgefahr für andere Pferde zu reduzieren.

 

Die wichtigsten Maßnahmen um eine Ausbreitung der EHV-1-Infektion zu verhindern sind die konsequente Durchführung der Isolations- und Quarantänemaßnahmen und die strikte Einhaltung der Hygieneregeln im Umgang mit betroffenen Pferden und potenziell kontaminierten Gegenständen.

 

Impfschema:

 

Fohlen:            1. Impfung im 6. Lebensmonat

 

                        2. Impfung 3 - 4 Monate nach erster Impfung

 

                        Anschließend wird alle 6 Monate geimpft.

 

Tragende Stuten sollten alle 6 Monate bis zum 10. Trächtigkeitsmonat geimpft werden.

 



Der Kreuzbandriss

 

Unter einem Kreuzbandriss, bzw. einer Kreuzbandruptur verstehen wir in der Medizin eine Unterbrechung eines Kreuzbandes durch eine Krafteinwirkung auf das Kniegelenk. Das Kreuzband kann entweder vollständig reißen oder auch nur anreißen. Häufig entsteht diese Ruptur nach einem „Unfall“, kann jedoch auch ohne einen nachvollziehbaren Grund entstehen. Ein Kreuzbandriss zieht häufig eine Schädigung des Meniskus mit sich.

 

 

Wie ist das Knie aufgebaut?

 

Das Knie besteht aus dem unteren Teil des Oberschenkels, dem oberen Teil des Unterschenkels und der Kniescheibe.

Am Oberschenkelende befinden sich zwei Rundungen. Diese liegen auf dem „Dach“ des Unterschenkels auf. Dieses Dach bildet eine schiefe Ebene durch ein Gefälle nach hinten. Durch diese Anatomie haben die Kugelenden des Oberschenkels die Tendenz nach hinten herunter zu rutschen.

Um dieses „nach hinten rutschen“ zu verhindern und eine Stabilität im Kniegelenk zu erreichen, besitzt das Knie zwei Bänder, die im Kniegelenk über Kreuz verlaufen. Die sogenannten „Kreuzbänder“. Es wird zwischen dem vorderen und hinteren Kreuzband unterschieden.

Das vordere Kreuzband ist für die Stabilität im Kniegelenk von besonderer Wichtigkeit. Des Weiteren befinden sich zwischen Ober- und Unterschenkel zwei Scheiben aus elastischem Material. Diese wirken wie Stoßdämpfer und nennen sich Menisken. Ebenfalls haben sie die Aufgabe, die kugelförmigen Enden des Oberschenkels zu stabilisieren, indem sie wie zwei Bremsklötze an den Oberschenkelenden liegen. Ein dritter Knochen, der an der Kniegelenkbildung beteiligt ist, ist die Kniescheibe (Patella). Die Kniescheibe verläuft in einer Rinne am unteren Ende des Oberschenkels und ist in eine Sehne eingebaut.

Knochen, die in Sehnen eingearbeitet sind, werden als Sesambeine bezeichnet.

Die Funktion eines Sesambeines ist, die von den Muskeln ausgehende Kraft über das Gelenk hinweg auf den anderen Knochen zu übertragen. Wir können uns die Kniescheibe also als eine „Umlenkrolle“ vorstellen. Die Kniescheibe überträgt die Kraft des vorderen Oberschenkelmuskels auf den Unterschenkel. Durch diese Kraft wird der Unterschenkel nach vorne bewegt.

 

 

Welche Hinweise auf einen Kreuzbandriss gibt es?

 

Hat das vordere Kreuzband Schaden genommen und ist an- oder durchgerissen, beginnt das Oberschenkelende auf der schiefen Ebene des Unterschenkeldaches hinauf und herunter zu rutschen. Dieser vermehrte Bewegungsspielraum setzt einen starken Verschleißprozess in Gang. Der an der Innenseite liegende Meniskus wird zerrieben. Im Kniegelenk entsteht eine chronische Entzündung.

Die Zusammensetzung der Gelenkschmiere (Synovia) verändert sich so, dass die Schmierfähigkeit beeinträchtigt wird. All dieses führt dazu, dass der Gelenkknorpel Schaden nimmt. Es entsteht eine Arthrose im Kniegelenk. Es wird also  geraten unbedingt einen Tierarzt aufzusuchen, da durch einen Kreuzbandriss dauerhafte Schäden im Kniegelenk entstehen können.

Die betroffenen Tiere zeigen eine deutliche Lahmheit und ein Entlasten des Beines im Stand.Eine verstärkte Lahmheit ist oftmals nach längerem Liegen sichtbar. Manchmal wird es nach einiger Zeit in Bewegung jedoch besser. Viele Tiere bewegen sich seltener und geben uns Menschen den Eindruck, als hätten sie keine Freude mehr an der Bewegung.

Die Symptome sind von Tier zu Tier jedoch unterschiedlich. Symptome werden in stärkerer oder schwächerer Form geäußert.

 

 

Welche Ursachen für einen Kreuzbandriss gibt es?

 

Es gibt viele Ursachen für einen Kreuzbandriss.

Bei einem Hund kann ein Kreuzbandriss nicht nur durch eine akute Verletzung (z. B. durch einen Sturz oder Sprung) ausgelöst werden, sondern kann es auch ein kontinuierlich fortschreitender Prozess sein, bei dem die Bänder im Kniegelenk geschädigt werden. Die Zugfestigkeit der Bänder nimmt ständig durch z.B. Gewichtszunahme, zunehmendes Alter, mangelnde oder übermäßige, unangepasste Bewegung, die zur Überlastung führt. Besonders größerer Hunderassen sind tendenziell stärker betroffen als kleinere Rassen. Oftmals lässt sich hier ein genetischer Einfluss feststellen, sowie erblich bedingte Fehlstellungen.

Jedoch ist ein Kreuzbandriss auch bei Katzen und Pferden möglich.

 

 

Welche tierärztlichen Behandlungsmethoden gibt es?

 

Klarheit, ob ein Kreuzbandriss besteht, kann der Tierarzt bringen. Mit gezielten Griffen und Bewegungen lässt sich dieser schnell feststellen.

Es wird versucht die sogenannte „Schublade“ auszulösen. D. h. wenn der Unterschenkel gegenüber dem Oberschenkel abnorm verschiebbar ist, ist dieser Test positiv. Oftmals ist hierfür eine kleine Beruhigungsspritze notwenig, da durch die starken Schmerzen Muskelverspannungen auftreten. Ist ein vollständiger Kreuzbandriss vorhanden, ist der „Schubladentest“ eindeutig.

In unsicheren Fällen und bei einem Kreuzbandanriss sind das Röntgen und die Arthroskopie (Gelenkspiegelung) für eine genaue Diagnosestellung sinnvoll. Am häufigsten betroffen von Rupturen ist das vordere Kreuzband, die oft in Kombination mit Rupturen des hinteren Kreuzbandes auftreten. Das hintere Kreuzband allein reißt nur sehr selten.

Bei einem Kreuzbandriss ist eine OP in den meisten Fällen unumgänglich.

In diesen Fällen gibt es verschiedene Operationstechniken, wobei zwischen zwei unterschiedlich Verfahren unterschieden wird. Eines ist die Bandplastik, wobei das Kreuzband durch ein künstliches Band ersetzt wird. Die andere Technik arbeitet mit Osteosynthese-Methoden. Bei anderen Methoden wird die Wirkung der Kreuzbänder außerhalb des Kniegelenks ersetzt.

Da meistens der Meniskus auch geschädigt ist, wird dieser oder lose Meniskusteile aus dem betroffenen Kniegelenk entfernt, da diese Schmerzen verursachen und den Verschleiß im erkrankten Kniegelenk noch verstärken. Die chirurgische Entfernung erfolgt entweder mit Hilfe eines Arthroskopes oder durch die Eröffnung des Gelenkes mit einem kleinen Schnitt.

 

 

Was kann ich zusätzlich zur tierärztlichen Behandlung für Ihr Tier tun?

 

Auch ich als Tierphysiotherapeutin und Tierakupunkteurin kann helfen.

 

Mit Hilfe von bestimmten Übungen, können Schmerzen bei einer konservativen Behandlung (wenn ein Tier z. B. nicht Operationsfähig ist) oder nach einer OP genommen und somit die Wiederherstellung eines physiologischen Gangbildes erreicht werden.

Auch können durch stabilisierende Übungen Unsicherheiten und Gleichgewichtsstörungen sowie Koordinationsprobleme trainiert werden.

Durch Narbenmassagen kann eine verbesserte Wundheilung erzielt werden.

Ebenso kann durch Massagen die Muskulatur angeregt und entspannt werden und durch passives Training die Aufrechterhaltung der Gelenke erzielt werden.

Ebenfalls ist es mir möglich durch Setzen von Akupunkturnadeln an gezielten Punkten zu versuchen den Qi-Fluss wieder ins Gleichgewicht zu bringen. In einigen Fällen ist eine Blutegeltherapie anzuraten.

Eine Unterstützung durch Homöopathie ist möglich.

 

 

 

Haben Sie Ihr Tier in diesem Krankheitsbild wiedererkannt?

 

 



Der Bandscheibenvorfall

Die Bandscheibe hat zwischen den einzelnen Wirbeln eine Pufferfunktion. Sie ist gewissermaßen der Stoßdämpfer bei Bewegungen, damit die knöchernen Wirbel nicht aneinander reiben.

Ein Bandscheibenvorfall (auch als Prolapsus nuclei pulposi, Discushemie, Discusprolaps, Bandscheibenprolaps, oder BSP bekannt) ist eine Erkrankung der Wirbelsäule.

Hierbei treten Teile des Discus (Bandscheibe / Zwischenwirbelscheibe) langsam oder plötzlich in den Wirbelkanal hervor.

Der Gallertkern tritt also aus der Bandscheibe aus und drückt auf das Rückenmark und auf die umliegenden Nerven des Tieres.

 

Es wird zwischen dem ersten und zweiten Grad des Bandscheibenvorfalls unterschieden.

 

Erster Grad:

 

Der erste Grad beschreibt den unvollständigen Vorfall, wobei die Bandscheibe nur mehr oder weniger stark hervorgewölbt ist.

Der Bindegewebsring um sie herum ist noch intakt. Es wird lediglich ein Druck auf das Rückenmark ausgeübt, wobei der Gallertkern im Regelfall wieder zurückrutscht und somit im günstigsten Fall nur ein Trauma (z. B. eine Reizung) verursacht.

 

Zweiter Grad:

 

Der zweite Grad des Bandscheibenvorfalls wird als vollständig beschrieben.

Hierbei ist der Bindgewebsring um die Bandscheibe gerissen und das Bandscheibenmaterial ist in den Rückenmarkskanal hervorgetreten und hat dieses verdrängt, bzw. zerstört.

Eine häufige Ursache eines Bandscheibenvorfalls ist die Überbelastung bei einer bereits vorgeschädigten Bandscheibe. Ein Bandscheibenvorfall kann jedoch auch ohne äußeren Anlass auftreten. Beispiele hierfür wären zum Beispiel falsche Bewegungen beim Toben und Springen.

 

 

Welche Hinweise auf einen Bandscheibenvorfall gibt es?

 

Die Symptome eines Bandscheibenvorfalls äußern sich häufig durch starke Schmerzen im Hals- oder Rückenbereich, die oft in die Beine ausstrahlen. Oftmals haben betroffene Tiere ein Taubheitsgefühl oder Lähmungserscheinungen, da Nervenwurzeln eingeklemmt sind. Gliedmaßen werden dann hinterher gezogen. Meist besteht bei erkrankten Tieren eine Bewegungsunlust und eine verstärkte Schmerz- und Berührungsempfindlichkeit. Ein weiteres Anzeichen für einen Bandscheibenvorfall kann der so genannte „Katzenbuckel“ sein. Ebenfalls kann es je nach schwere des Vorfalls zu Störungen beim  Absetzen von Harn und Kot kommen.

 

 

Welche Ursachen für einen Bandscheibenvorfall gibt es?

 

Ein Bandscheibenvorfall beim Hund ist oftmals die Folge von Verschleiß des Bandscheibengewebes. Dieses wird auch degenerative Veränderung genannt.

Ursache für diesen Prozess können u. a. Fehlbelastungen, Übergewicht, Überbelastungen der Wirbelsäule oder auch Altersprozesse sein. Gerade bei älteren Hunden ist der Bandscheibenvorfall nicht unüblich.

 

Auch gibt es anfällige Hunderassen für diese Erkrankung. Besonders Dackel, Pekinesen, Spaniel, Basset und andere Zwergrassen sind oft von dem Bandscheibenvorfall betroffen. Dieses liegt vermutlich an der Anatomie dieser Rassen. Langer Rücken und kurze Beine weisen ein erhöhtes Risiko für Bandscheibenvorfälle auf. Durch den langen Rücken werden die Bandscheiben stärker beansprucht. Auch kommt es häufig bei diesen Rassen zu Verkalkungen der Wirbelsäule, wodurch die Bandscheiben ihre Pufferfunktion verlieren und somit die Elastizität der Wirbelsäule verschwindet. Wir kennen diese Fälle als die „Dackellähme (Discopathie)“.  Somit ist es möglich, dass auch jüngere Hunde einem Bandscheibenvorfall erlegen.

 

 

Welche tierärztlichen Behandlungsformen gibt es?

 

ACHTUNG! ABSOLUTER NOTFALL! ES ZÄHLT JEDE SEKUNDE, DAMIT SO WENIG RÜCKENMARK WIE MÖGLICH GESCHÄDIGT WIRD!

 

Ein Bandscheibenvorfall kann nur mit Hilfe eines MRT’s oder durch Röntgen mit Kontrastmittel sichtbar gemacht werden. In den Tierarztpraxen wird zunächst eine neurologische Untersuchung durchgeführt. Durch diese lässt sich zwar kein Bandscheibenvorfall feststellen, jedoch kann eine ungefähre Lage der betroffenen Stelle ermittelt werden sowie der aktuelle Zustand des Tieres.

Dieses erfolgt durch Prüfung der Stellreaktionen, sowie der Schmerzreflexe. Sind die Schmerzreflexe bereits nicht mehr vorhanden ist größte Eile geboten, da das Rückmark bereits stark geschädigt ist.

Für die Wahl der Therapie ist der Schweregrad der Erkrankung entscheidend. Während bei dem unvollständigen Bandscheibenvorfall oftmals die konservative Therapie und Zwangsruhe ausreicht, zählt bei einem vollständigen Bandscheibenvorfall bereits jede Sekunde. Je länger der ausgetretene Gallertkern auf das Rückenmark drückt, desto größere bleibende Schäden entstehen. Somit ist also der schnelle chirurgische Eingriff unumgänglich. Anschließend folgt dann, wie bei dem unvollständigen Vorfall, die konservative Therapie und Zwangsruhe.

 

 

Was kann ich zusätzlich zur tierärztlichen Behandlung für Ihr Tier tun?

 

Auch ich als Tierphysiotherapeutin und Tierakupunkteurin kann helfen.

 

Mit Hilfe von bestimmten Übungen, können Schmerzen bei einer konservativen Behandlung oder nach einer OP genommen und somit die Wiederherstellung eines physiologischen Gangbildes erreicht werden.

Auch können durch stabilisierende Übungen Unsicherheiten und Gleichgewichtsstörungen sowie Koordinationsprobleme trainiert werden.

Durch Narbenmassagen kann eine verbesserte Wundheilung erzielt werden.

Ebenso kann durch Massagen die Muskulatur angeregt und entspannt werden und durch passives Training die Aufrechterhaltung der Gelenke erzielt werden.

Ebenfalls ist es mir möglich durch Setzen von Akupunkturnadeln an gezielten Punkten zu versuchen den Qi-Fluss wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

In einigen Fällen ist eine Blutegeltherapie anzuraten.

Eine Unterstützung durch Homöopathie ist möglich.

 

 

 

Haben Sie Ihr Tier in diesem Krankheitsbild wiedererkannt?

 



Aus gegebenen Anlass und Nachfrage von besorgten Hundebesitzern gibt es dieses Mal kein direktes physiotherapeutisches Thema in meinem Blog!

 Heute möchte ich Ihnen die Viruserkrankung „Staupe“ etwas näher bringen.

 

Staupe (canine distemper)

 

Staupe ist eine Viruserkrankung, die jedoch nur noch selten auftritt, da heute sehr viele Hunde gegen Staupe geimpft sind.

 

Sie kommt bei Hunden, Füchsen, Wölfen, aber auch bei Robben, Frettchen, Marder, Waschbären und Ottern vor.

 

 

Welche Staupeformen gibt es?

 

- Darmstaupe (führt zur Darmentzündung mit Durchfall und Erbrechen)

 

- Lungenstaupe (Erkrankung des Atemtraktes, z. B.

  Lungenentzündung)

 

- Nervenstaupe (häufigste Form der Staupe, Nervenschädigungen mit

                            Krampfanfällen, Lähmungen und Bewegungsstörungen)

 

- Haut  (Verhornung von Nase und Zehenballen)

 

 

Wie kann sich mein Hund mit Staupe infizieren?

 

Die Inkubationszeit (Zeit zwischen der Ansteckung und den ersten Krankheitsanzeichen) bei Staupe beträgt ca. drei bis sieben Tage.

 

Das Virus kann lange Zeit in der Außenwelt überleben, somit erfolgt die Ansteckung zum einen durch direkten Kontakt von Hund zu Hund, aber auch über den Menschen (z. B. Kleidung) sowie über infizierten Urin, Kot und Nasensekrete.

 

Momentan ist durch infizierte Füchse im Süden Schleswig-Holsteins auch eine Ansteckung im Wald und auf Feldern möglich (z. B. durch Kot).

 

 

Welche Hinweise auf Staupe gibt es?

 

Erste Anzeichen einer Staupeinfektion können unter anderem Appetitlosigkeit, Abgeschlagenheit und Fieber sein.

 

Je nach Staupeform können auch Darmentzündungen mit Erbrechen und Durchfall (Darmstaupe) Anzeichen einer Infektion sein.

 

Bei der Lungenstaupe sind erste Anzeichen Nasen- und Augenausfluss. Durch die Verbindung von Augen, Nase und Hals-Rachen-Raum kann sich über eine entstandene Mandelentzündung der Erreger über die Bronchien und anschließend über die Lunge ausbreiten. Somit kommt es oftmals zu einer starken Lungenentzündung.

Häufig setzt sich eine Infektion mit Bakterien auf die geschädigte Schleimhaut und verschlimmert somit den Krankheitsverlauf.

 

Auch Verhornung von Nase und Zehenballen können Anzeichen für Staupe sein.

 

Im Gegensatz zu den anderen Staupeformen kommt es bei der Nervenstaupe, welche auch die häufigste Staupeform ist,  zu krampfartigen Zuckungen (wird auch Staupetick genannt) sowie zu Bewegungsstörungen und Lähmungen.

Dieser Krankheitsverlauf endet oftmals tödlich, da dieser sehr schwer zu behandeln ist und dem Tierarzt häufig nur die Erlösung des Tieres bleibt.

 

 

Welche tierärztlichen Behandlungsformen gibt es?

 

Eine direkte Behandlung gegen Staupe gibt es nicht.

 

Es werden lediglich zum Beispiel durch Infusionen und Antibiotika die Symptome behandelt. Ebenfalls wird versucht vor weiteren bakteriellen Infektionen vorzubeugen.

 

 

Wie ist die Prognose?

 

Besonders gefährdet sind Jungtiere und immungeschwächte Tiere. Jedoch ist jeder Hund gefährdet sich mit Staupe zu infizieren, wenn er nicht geimpft ist. Wenn die Krankheit gut verläuft und nicht das Nervensystem angreift, gibt es gute Chancen auf eine Heilung. Bei Schädigungen des Nervensystems hilft oftmals leider nur die Euthanasie (Einschläferung des Tieres).

 

 

Was können Sie vorbeugend tun?

 

IMPFEN SIE IHREN HUND!

 

Der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) empfiehlt das folgende Impfschema für den Hund.

 

Grundimmunisierung:

 

8. Lebenswoche: Staupe, HCC (Ansteckende Leberentzündung),   

                               Parvovirose, Leptospirose

 

12. Lebenswoche: Staupe, HCC (Ansteckende Leberentzündung),   

                                 Parvovirose, Leptospirose, Tollwut

 

16. Lebenswoche: Staupe, HCC (Ansteckende Leberentzündung),   

                                 Parvovirose, Leptospirose, Tollwut

 

15. Lebensmonat: Staupe, HCC (Ansteckende Leberentzündung),   

                                 Parvovirose, Leptospirose, Tollwut

 

Nach der Grundimmunisierung wird Staupe, HCC, Parvovirose, Leptospirose und Tollwut alle drei Jahre geimpft. Nur Leptospirose wird jährlich geimpft.

 

Ist Ihr Hund schon älter als 12 Wochen und noch nicht geimpft wird das Impfschema ab der 12. Woche aufgegriffen und die Impfung der 8. Woche entfällt. Auch bei erwachsenen Hunden gibt es diese Grundimmunisierung ohne die Impfung der 8. Woche. Somit enthält diese Grundimmunisierung nur drei Impftermine, statt vier.

 

Durch die nun auftauchenden Staupefälle bei Füchsen könnte es sein, dass die Impfempfehlung demnächst geändert wird und Staupe dann jährlich geimpft wird. Darüber werde ich dann jedoch Informieren.

 

Wenn Sie nun in den Impfausweis Ihres Hundes schauen können Sie überprüfen, ob Ihr Hund gegen Staupe geimpft ist. Dieses erkennen Sie auf dem Aufkleber an dem S (Staupe) oder dem D (Distemper) àsiehe Bild. Dieses ist jedoch von Firma zu Firma unterschiedlich.

 

Bei Fragen sprechen Sie gerne Ihren Tierarzt an!

 

 

Was kann ich zusätzlich zur tierärztlichen Behandlung für Ihr Tier tun?

 

Auch ich als Tierphysiotherapeutin und Tierakupunkteurin kann in diesem Fall helfen, wenn es zu Lähmungen gekommen ist. Durch gezielte Massagen und Übungen ist es mir möglich dem erkrankten Tier bei der Heilung zu unterstützen.

 



Arthrose

Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung. Hierbei wird die Knorpelschicht meist durch mangelnde Gelenkschmiere zerstört. Ein sogenannter Knorpelabrieb an den Gelenken entsteht, die Knochen reiben schmerzhaft aneinander.
Als Tierbesitzer merken wir die Arthrose häufig durch Lahmheit sowie Bewegungseinschränkungen. Dein Tier kann dieses zum Beispiel durch erschwertes Aufstehen, Probleme beim Treppensteigen, Steifheit, Humpeln, etc. zeigen, wobei die Tiere sich nach einiger Zeit häufig einlaufen.
Es gibt verschiedene Ursachen, die eine Arthrose auslösen können. Manchmal sind es genetische Faktoren, die eine Rolle spielen, jedoch können es auch Traumata sein, die diese hervorrufen. Ebenfalls können Fehlbelastungen, Fehlstellungen (auch angeborene) sowie eine nicht ausgeheilte Arthritis (Gelenkentzündung) Gründe für eine auftretende Arthrose sein. Auch eine Unterversorgung der Gelenke oder Übergewicht des Tieres können mögliche Faktoren sein.
Eine vorhandene Arthrose kann nicht geheilt werden! Wir können jedoch die Symptome lindern und deinem Tier die Möglichkeit geben schmerzfrei zu leben und die weitere Ausbreitung einer Arthrose einschränken.
Dieses geschieht zum einen durch ein Schmerzmittel und Entzündungshemmer, das von einem Tierarzt verschrieben wird. Eine weitere Behandlungsmöglichkeit erfolgt durch das Futter. Hierbei spielt die Zufuhr von Omega-6 Fettsäuren, Grünlippmuschelextrakten, Ingwer und Teufelskralle eine entscheidende Rolle. Sie helfen den Gelenkknorpel zu schützen.
Bei Tieren die zu Adipositas neigen sollte dringend eine Gewichtsreduktion erfolgen.
Aber was kann ein Tierphysio für dein Tier tun?
Mit Hilfe von bestimmten Übungen und Gerätetraining, können durch Muskelaufbau Schmerzen genommen, die Anregung der Produktion von Gelenkschmiere und somit die Wiederherstellung eines physiologischen Gangbildes erreicht werden. In einigen Fällen kann auch die Blutegeltherapie hilfreich sein. Jedes Tier ist anders und somit wird auch für jedes Tier ein individueller Therapieplan erstellt.